Themenschwerpunkt Umweltschutz und Tourismus
Bezirkstagswahlprogramm
Eine intakte Natur ist die Grundlage für unser Zusammenleben. Wir wollen die Vielfalt unseres Bezirks erhalten und gleichzeitig für kommende Generationen sichern. Es ist Aufgabe des Bezirks Unterfranken, diese Einzigartigkeit zu erfassen und im klimatischen und wirtschaftlichen Wandel zu pflegen.
- Die FDP Unterfranken fordert, dass der Bezirk Unterfranken die Aufgabe der Überwachung einer intakten Umwelt übertragen bekommt. Die Durchführung der Maßnahmen erfolgt über staatliche Stellen des Freistaates (Universitäten, Hochschulen, Landesanstalten, Regierung von Unterfranken).
- Unterfranken hat ein hocharides Klima. Der Hitzepol Deutschlands liegt im Landkreis Kitzingen. Wir fordern Klimaüberwachungsstationen in ganz Unterfranken. Die Daten müssen wissenschaftlich ausgewertet werden und für Landwirtschaft, Weinbau und Forstwirtschaft zur Verfügung stehen (z.B. durch die Uni Würzburg, ein Privatinstitut oder an einer neuen Hochschule mit der Fachrichtung Biodiversität). Die Entwicklung neuer Methoden zur Bepflanzung von landwirtschaftlichen Flächen, Waldflächen, Garten- und Weinbau ist Aufgabe der entsprechenden Landesanstalt in Veitshöchheim. Wir fordern den Freistaat auf hier mehr zu investieren.
- Wir fordern eine Hochschule für Gastronomie und Touristik in Unterfranken. Wir verfügen in Unterfranken über ein großes touristisches Potenzial. Die regionale Küche bietet eine große landschaftliche Breite (Dachmarke Rhön), die z.B. bei Slowfood Hohenlohe-Mainfranken den größten Veranstaltungskalender in Deutschland zur Folge hat. Was Unterfranken fehlt sind Fachkräfte, die das Potenzial der Landschaft kennen und eine betriebswirtschaftliche Ausbildung haben. Ein erheblicher Teil unserer neuen und interessierten Zuwanderer könnte im touristischen Bereich tätig werden.
- Für den Staatswald sehen wir eine klimaadaptierte Waldnutzung (Umbau von Nadel auf Buche und Eiche) sowie den Schutz von Biotopen und deren Ausweisung als dringend an. Grundsätzlich wollen wir einen frei zugänglichen Wald zur Erholung und Aufforstungen, soweit sie sinnvoll sind. Eine weitere staatliche Überwachung und Lenkung als Nationalpark lehnen wir ab. Naturparks können als Instrument zur regionalen Entwicklung zum Schutz von Naturräumen unter Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger vor Ort sinnvoll sein.
- Wir fordern die Überarbeitung der bisherigen Naturschutzsatzungen, durch die eine Bewirtschaftung im Sinne des Naturschutzes erlaubt sein soll.
- Es soll der Fokus auf naturpädagogische Angebote gelegt werden, gerade als Einbettung in Angebote der Kultur und der Jugendhilfe
Mit den klimatischen Veränderungen geht auch eine Veränderung in der Landwirtschaft einher. Dieser Wandel wird viele Bereiche, auch im touristischen Bereich verändern.
- Unter besonderer Beobachtung im Rahmen des Naturschutzes sollte der Erhalt der Artenvielfalt stehen. Insbesondere die Bemühungen des Bezirks beim Erhalt der Fischbestände unterstützten wir und wollen diese weiter intensivieren. An allen Stauanlagen sollten Umgehungsläufe für Fische zur Verfügung stehen.
- Die Fachberatung für Kellerwirtschaft leistet einen wichtigen Beitrag für die bekannten Weinlandschaften in Unterfranken. Angesichts des Klimawandels sollte der Fokus auf die Anpassung an die neuen Verhältnisse gelegt werden. So erhalten wir unsere Kulturlandschaft auch für den in Unterfranken so wichtigen Tourismus. Das Beratungsangebot ist entsprechend auf die Außenbewirtschaftung auszuweiten, hierfür sollten Kooperationen mit privaten Unternehmen gesucht werden.