Themenschwerpunkt Trockenheit
Bezirkstagswahlprogramm
Weite Teile Unterfrankens haben mit großer Trockenheit zu kämpfen. Hieraus ergeben sich große Probleme für die Landwirtschaft, insbesondere für den Weinbau, der oftmals das Landschaftsbild unserer Region prägt. Die Bewältigung dieser Herausforderung ist längst ein überregionales Thema geworden. Mit der Schiffbarkeit des Mains ist die Trockenheit in unserer Region sogar ein Thema europäischer Dimension. Die FDP Unterfranken möchte diese Herausforderung angehen, indem sie Nachhaltigkeit mit Innovation verbindet. Der Bezirk als überörtliche Instanz sollte hier mehr Verantwortung übernehmen. Wir fordern:
- Ein Bewässerungskonzept für die wasserintensive Landwirtschaft. Mit der Fachberatung für Kellerbewirtschaftung und der Landesanstalt für Weinbau besteht hierzu in Unterfranken eine große Kompetenz. Diese gilt es zu nutzen, um unsere Kulturlandschaft nachhaltig zu erhalten.
- Hochzisternen können einen wichtigen Beitrag leisten, Landwirtschaft zu ermöglichen, ohne Wasser aus dem Boden entnehmen zu müssen. Entsprechende Anlagen, die sich in die Landschaft einpassen, sollen vom Bezirk eine Förderung erhalten. Eine entsprechende Satzung ist zu erlassen.
- Der Bezirk soll sich mit starker Stimme beim Freistaat dafür einsetzen, Förder- und Forschungsgelder für anfallende Projekte zur Bewältigung von Trockenheit und deren Folgen zu erhalten.
- Es soll eine Prüfung erfolgen, ob mit dem Anlegen einer gebietsübergreifenden Seenplatte als Regenrückhaltebecken insbesondere im Norden Unterfrankens die Bewässerungssituation gelöst werden könnte.
- Die Etablierung eines öffentlich stattfindenden runden Tisches, um das Thema transparent zu machen und auf die Dringlichkeit hinzuweisen hier nach Lösungen zu suchen. Vor allem das Thema Wasserqualität soll hier besprochen werden.
- Es ist zu prüfen, ob die Etablierung eines Zweckverbandes für Bewässerungswirtschaft mit genossenschaftlichem Charakter die Situation entschärfen könnte.
- Der Bezirk soll seine Kompetenz zum Erlass von Naturschutzsatzungen und der Zuständigkeit Gewässer dritter Ordnung konsequent nutzen und den Fokus auf Grundwasserschutz und nachhaltige Bewirtschaftung legen. Hier muss eine enge Abstimmung mit der Fischfachberatung und der Fachberatung für Kulturlandschaft erfolgen.
- Es müssen Anreize geschaffen werden, Wasser in der Flur und in besiedelten Gebieten zu halten. Möglichst wenig Oberflächenwasser soll in den Main geleitet werden.
Neben vielen Maßnahmen zur Kompensation von Klimawandel und Trockenheit braucht es auch einen Wandel im Anbau. Die Fachberatung für Fischerei und Kelterwirtschaft, sowie die Zuständigkeiten des Bezirks im Naturbereich, sollten dem Rechnung tragen und dabei mitwirken, ein Umdenken bei der Bepflanzung und Bewässerung angepasst an neue klimatische Verhältnisse zu erzielen.
Im Bereich der Gewässer dritter Ordnung darf der Bezirk dem Hochwasserschutz und Maßnahmen zur Rückgewinnung von Oberflächenwasser nicht im Weg stehen. Zudem sollte der Bezirk im Rahmen der allgemeinen Anpassungen der Naturschutz- und Wasserschutzsatzungen dem Trinkwasserschutz höchste Priorität einräumen. Dazu ist eine enge Abstimmung mit den Landkreisen, Städten und Gemeinden nötig.
Zudem fordert die FDP Unterfranken die Rückübertragung der Kompetenz für Gewässer zweiter Ordnung auf die Bezirke.